The Origin(s), Meaning, and Relevance
of the Concept of Intrinsic Evil


Project Description

The Origin(s), Meaning, and Relevance of the Concept of Intrinsic Evil

The starting point of the project that is situated in the field of Theological Ethics is a curious observation, namely that ‘intrinsic evil’, a normative term predominantly associated with Catholic sexual ethics, seems to be expanding in its usage so that it is now frequently invoked in other theological disciplines, Church practice, and even interventions of representatives of the Church in public discourse. Broadly described, the term ‘intrinsic evil’ refers to those acts that are always morally wrong, no matter the circumstances and intention of the agent. The aforementioned development in the usage of the term demands a thorough investigation of the concept behind the term in order to explore its origin(s) and meaning(s) within theological tradition by employing a historical-critical analysis, and to assess its contemporary relevance.

Since the project aims at a more thorough understanding of one of the most fundamental concepts used in contemporary theological ethics and the moral doctrine of the Catholic Church, the results of this study might have far reaching implications. At the very least, the study will question the legitimacy of this trend of expanding the usage of the notion of intrinsic evil by determining its methodological (ir)relevancy as a tool of ethical analysis. However, pending the results of the study and a possibility that the concept of intrinsic evil, as well as the theological structure that supports it, might prove obsolete (or in need of a serious re-interpretation), such an outcome will certainly re-ignite the Catholic debate on various issues in both fundamental theological ethics and applied ethics. Furthermore, having a clearer theological concept of intrinsic evil may also be of significant benefit for evaluating Catholic interventions in the political sphere, because this provides a necessary tool for assessing the motives and goals of those that use it. Since there is a good chance that the concept of intrinsic evil cannot survive a closer scrutiny, this project should be seen as a stepping stone in a larger project of finding a more adequate basis for contemporary Catholic sexual ethics and the related engagement of the Catholic Church on these issues in the political sphere.

 

Projektbeschreibung

Ursprung, Bedeutung und Relevanz des Konzepts des "Intrinsice Malum"

Der Ausgangspunkt des Projekts liegt in der Beobachtung, dass der normative Begriff des „intrinsisch Bösen“ (intrinsice malum), der vorwiegend mit der katholischen Sexualethik verbunden ist, in letzter Zeit eine erweiterte Anwendung erfährt. So findet er mittlerweile auch in anderen theologischen Disziplinen, in kirchlichen Kontexten und sogar in kirchlichen Stellungnahmen zu politischen Debatten Verwendung. Weit gefasst wird der Begriff des „intrinsisch Bösen“ zur Bezeichnung von Handlungen verwendet, die immer moralisch schlecht sind, unabhängig von ihren Umständen und den Intentionen der Akteure. Die jüngere Entwicklung im Gebrauch des Begriffs verlangt nach einer sorgfältigen Untersuchung des Begriffs und der mit dem Begriff verbundenen ethischen Denkweise. Zum einen gilt es, die Herkunft und Bedeutung des Begriffs innerhalb der theologischen Tradition mittels historisch-kritischer Analyse näher zu bestimmen, zum anderen, die gegenwärtige Verwendung des Begriffs in den unterschiedlichen Kontexten kritisch zu überprüfen. Da das Forschungsvorhaben auf ein umfassendes Verständnis eines der wirkmächtigsten Konzepte der theologischen Ethik und der Morallehre der Katholischen Kirche bis heute abzielt, können die Ergebnisse dieser Untersuchung weitreichende Folgen nach sich ziehen. So wird in der geplanten Studie zumindest die Berechtigung der beschriebenen Tendenz, die Verwendung des Begriffs des intrinsisch Bösen auszuweiten, hinterfragt, indem seine methodologische Relevanz als Instrument zur ethischen Analyse überprüft wird.

Da ein mögliches Untersuchungsergebnis darin besteht, dass sich das Konzept des intrinsisch Bösen und die theologisch-ethische Struktur, die es stützt, in zahlreichen Kontexten als nicht hilfreich erweisen und einer ernstzunehmenden Neuinterpretation bedürfen, werden die Ergebnisse der Arbeit mit großer Sicherheit dazu beitragen, die wissenschaftliche Diskussion in verschiedensten Themenbereiche der theologischen Fundamentalethik sowie der speziellen Ethik neu zu entfachen. Darüber hinaus dürfte ein klareres theologisches Verständnis des Konzepts des intrinsisch Bösen auch für die Beurteilung der Motive und Ziele derer, die sich in politischen Debatten darauf beziehen, von erheblichem Nutzen sein.
Die genaue Überprüfung des Konzepts des „intrinsisch Bösen“ lässt sich als Projekt im größeren Rahmen der Bemühungen in der zeitgenössischen theologischen Ethik verorten, welche die katholische Sexualethik und das diesbezügliche Engagement der katholischen Kirche auf eine angemessenere, zeitgemäße Basis stellen möchten.