Die zunehmende Verfügbarkeit digitaler Gesundheitsdaten hat das Potenzial, die ärztliche Tätigkeit, die Beziehung zwischen ÄrztInnen und PatientInnen und das ganze Gesundheitssysteme grundlegend zu verändern. Angetrieben durch Digitalisierung, Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und den Aufbau dafür notwendiger Infrastrukturen sind schon heute einige weitreichende Veränderungen eingetreten.
Die Nutzung von Gesundheitsdaten verspricht optimierte Gesundheitsversorgung und wissenschaftlichen Fortschritt. Diesen Versprechungen stehen ethische Fragen gegenüber, die die Freiheit des Einzelnen und die Gerechtigkeit in der Gesellschaft betreffen. Aus sozialethischer Perspektive stellen Fragen nach der Ausgestaltung der Privatsphäre, gesellschaftlicher Solidarität und der Ausbalancierung von individuellen Ansprüchen und sozialen Verpflichtungen.
Das Projekt wird durch die TA SWISS (https://www.ta-swiss.ch/gesundheitsdaten) gefördert und hat eine Laufzeit von einem Jahr (Dezember 2024 bis November 2025). Im Projektkonsortium sind die Universitäten Luzern, Gießen, Mannheim, Neuchâtel, Wien und das Institut für Höhere Studien in Wien vertreten. Dabei wird die Frage nach der Nutzung von Gesundheitsdaten multidisziplinär untersucht. Am Institut für Systematische Theologie und Ethik, Fach Theologische Ethik, wird durch Lukas Kaelin und Max Winter die Frage nach der ethischen Beurteilung unter Berücksichtigung politischer und ökonomischer Aspekte untersucht.