Projektbeschreibung
Dankenswerterweise hat das Kuratorium der Gerfried-Werner-Hunold-Stiftung ein 1-jähriges Projekt zur Unterstützung und Förderung von Studierenden aus dem globalen Süden bewilligt, die im Fach Theologische Ethik ihre Dissertation schreiben.
Gerade in der Anfangsphase des Doktoratsstudiums können große Herausforderungen bestehen. Das Einleben in einen fremden Kulturkreis, andere Sitten und Gebräuche, eine andere Sprache und eben auch ein anderes Universitätssystem. Sich an der Universität Wien zurechtzufinden ist für alle Studienanfänger*innen schwierig. Nicht viel anders ist es bei Doktorand*innen aus dem globalen Süden, jedoch wird von ihnen erwartet, da sie bereits einen Masterstudiengang absolviert haben, dass sie sich an einer fremden Universität zurechtfinden werden. Viele Fragen und Herausforderungen werden daher kaum offen ausgesprochen. Doch hierdurch können Lehrende und Betreuer*innen nicht auf die individuellen Problemstellungen eingehen. Diese beiden Dimensionen werden in diesem Projekt leitend sein.
Für dieses Projekt wurde Paul Draganoff als Assistent bzw. Tutor angestellt. Da er selbst Doktorand im Fachbereich Theologische Ethik ist, kann er niederschwellige Peer-Unterstützung anbieten. Probleme und Herausforderungen können hier ohne hierarchisches Gefälle angesprochen und gemeinsam gelöst werden. Gleichzeitig wird sich im Laufe des Projekts herausstellen, welche Problemstellungen eine besondere Häufung aufweisen und welche Unterstützungsangebote hilfreich waren.
In wöchentlichen Gruppentreffen werden in einer sicheren und offenen Atmosphäre die kleinen und großen Probleme des Doktoratsstudiums gemeinsam bearbeitet. Die Erstellung des Exposés, die Vorbereitung auf die FÖP oder das gegenseitige Feedback zu den jeweiligen Promotionsprojekten sind u.a. Themen, die v.a. in gemeinsamer Beratung besprochen werden. Das Gruppenformat bietet zudem die Möglichkeit, zu sehen, dass die für einen manchmal überwältigenden Herausforderungen, welche sind, mit denen auch andere Doktorand*innen zu kämpfen haben/hatten. Das Gefühl, dass ich mit all dem nicht alleine bin, soll dazu beitragen, dass sich hieraus eine regelmäßige Peergruppe entwickelt.
Sollte das Bedürfnis bestehen, Themen nicht in der Gruppe bzw. vertiefend zu besprechen, werden Einzelgespräche im Rahmen wöchentlicher Sprechstunden mit dem Tutor angeboten. Um eine sichere Atmosphäre zu schaffen, werden nur Themen nicht-anonymisiert an die Betreuer*innen weitergeben, wenn es die Doktorand*innen wünschen.
Zur Schaffung eines asynchronen Unterstützungsangebots werden auch Informationsmaterialen in Form von Glossaren und Anleitungen auf Moodle erstellt. Auf Basis dessen sollen auch interaktive Testtools entwickelt werden, um die Anwendung des erworbenen Wissens üben zu können. Wiederum ist die Beratung in der Peergruppe essentiell, insofern jene oft gefragten Themen die Inhalte der Materialien prägen. So soll auch nach Abschluss des Projekts ein vielfältiges digitales Unterstützungsmaterial zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren soll ein Überblick der häufigsten Probleme und Herausforderungen erstellt werden, um es Betreuer*innen zu erleichtern, auf diese in der Begleitung des Promotionsvorhabens einzugehen.