Drei Tage mit 32 Vorträgen von Wissenschaftler*innen aus Mexiko, Guatemala, Argentinien, Großbritannien, Deutschland und Österreich über das Verhandlungsfeld Körper und Körperlichkeit: Der neunte Workshop „Befreiende kontextuelle Theologien“ fand von 13.6. bis 15.6.2025 im Otto-Mauer-Zentrum in Wien statt.
Organisiert wurde die Veranstaltung mit einem etwa drei-wöchigen Begleitprogramm für 10 Stipendiatinnen aus Lateinamerika von Mirijam Salfinger und Gunter Prüller-Jagenteufel vom Fach Theologische Ethik sowie Linda Kreuzer vom Fach Sozialethik des Instituts für Systematische Theologie und Ethik sowie Magdalena Kraus mit finanzieller Unterstützung der Hunold Stiftung, der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien u.a.
Die 30 Vortragenden gaben Einblick in ihre aktuellen Forschungsprojekte, drei Keynotes der international renommierten Theolog*innen Prof. Lisa Isherwood, Prof. Geraldina Céspedes Ulloa und Prof. Àngel Méndez Montoya ergänzten das intensive Programm. Es wurde u.a. der Frage nachgegangen, welchen konzeptuellen bzw. theoretischen Beitrag Theologie mit Blick auf den gemeinsamen Kampf gegen Anti-Genderismus/Antifeminismus und für Selbstbestimmung über Körper und Territorium als Lebensgrundlage leisten kann. Aus theologischer Perspektive wurde in Bezug auf Körperlichkeit nicht nur die Frage nach Inkarnation und der anthropologischen Überwindung von Dualismen gestellt, sondern ebenso nach der Idealisierung des Leibes und danach, welche Körper und Lebensformen wo existieren sollen bzw. dürfen.
Das Rahmenprogramm für die lateinamerikanischen Stipendiatinnen bot einerseits die Möglichkeit zur Vernetzung und den Austausch von Nachwuchstheolog*innen untereinander, andererseits aber auch die Möglichkeit für die geförderten Theologinnen Kontakte an europäischen Universitäten und zu Professor*innen zu knüpfen. Dieses Rahmenprogramm bestand zum einen aus der Teilnahme an der jährlichen Summerschool des CEEPUS Bioethik Netzwerks am Fachbereich der Theologischen Ethik. Dadurch sollte der Austausch von Studierenden aus Ost- bzw. Mitteleuropa und Theologinnen aus dem globalen Süden sowie Studierenden der Universität Wien ermöglicht werden.
Im Anschluss an den Workshop zum Thema „Körper(lichkeit)“ wurde zum anderen ein internationales Doktorand*innenkolloquium unter der Leitung von Sigrid Müller durchgeführt. Doktorand*innen aus dem globalen Süden (v.a. Priester aus Afrika und Asien), die bereits an der Universität Wien promovieren, sowie die Stipendiatinnen aus Lateinamerika und weitere Doktorand*innen der Fachbereiche Theologische Ethik und Sozialethik bekamen im Rahmen des Kolloquiums die Möglichkeit für intensiven und gewinnbringenden Austausch über ihre jeweiligen Forschungsprojekte und darüber hinaus.